Robins Bücher: Vorlesen, Ausmalen, Staunen und Hören

Robin und die Sonnenblume

Die Blume ist größer als Robin

Robin steht vor einer Blume, so hoch wie ein Baum. Gelbe Blätter wie Sonnenstrahlen, ein dicker grüner Stiel. Die Sonnenblume neigt sich zu ihm. «Du bist klein», sagt sie sanft. «Aber neugierig.» Robin nickt. Die Blume rauscht leise im Wind. Ihre Stimme klingt wie ein Lied. Wie ein Sommertag, der nie vergeht.

Wurzeln wie Erinnerungen

Die Sonnenblume erzählt: «Ich heiße Solea, meine Wurzeln reichen tief. Ich erinnere mich an Regen, an Sonne, an viele kleine Besucher.» Robin lauscht. «Was für Besucher?», fragt er. «Bienen, Marienkäfer, Wind und Kinderhände.» Robin streicht über ein Blatt. Es fühlt sich warm an. Die Blume lacht. «Und jetzt du – ein kleiner Roboter mit großen Fragen.»

Gesichter zur Sonne

«Ich drehe mich immer zur Sonne», sagt die Blume. Robin schaut hoch. Die Blüte blickt ins Licht. «Warum?», fragt er. «Weil sie mir zeigt, wo der Tag ist.» Robin nickt. Auch er liebt das Licht. Die Sonnenblume raunt: «Man wächst dorthin, wo es hell ist.» Robin merkt sich das. Es klingt nach etwas Wichtigem.

Ein kleiner Freund namens Miro

Ein leises Surren

Robin hört ein Geräusch hinter dem Busch. Ein leises Surren, ein Klicken. Neugierig schiebt er die Zweige zur Seite – da steht ein kleiner Roboter! Er hat glatte Schalen, große Augen, Antennen. «Hallo?», sagt Robin. Der Roboter piept und winkt. Robin winkt zurück. Zwei neugierige Augenpaare schauen sich an. Dann lachen beide – wie alte Freunde.

Miros erster Satz

Der kleine Roboter sagt: «Ich heiße Miro.» Seine Stimme klingt hell und freundlich. Robin antwortet: «Ich bin Robin.» Miro blinkt mit einem Lämpchen. «Willst du mit mir spielen?» Robin nickt sofort. Zwei kleine Roboterhände greifen sich. Ein Händedruck – der Anfang einer Freundschaft.

Beine aus Rollen

Miro rollt los – schnell wie der Wind! Robin läuft hinterher. «Warte!», ruft er und lacht. Miro bremst, dreht sich und flitzt im Kreis. Robin springt mit. Die beiden drehen sich, kreuzen Wege, lachen. «Du kannst rollen!», staunt Robin. Miro piept fröhlich: «Und du kannst hüpfen!» Jeder kann etwas anderes – und das ist gut so.

Robin begegnet einem Drachenbaby

Ein Funkeln zwischen den Bäumen

Im Farn blitzt es. Robin geht näher – da sitzt ein rotes Drachenbaby mit goldenen Schuppen. Es niest: Pfff! – ein kleiner Rauchkringel steigt auf. «Hallo», sagt Robin. «Ich bin Funku!», quietscht der Kleine. Robin lächelt. Funku ist neugierig, ein wenig schüchtern – und ganz warm. Zwei Augenpaare begegnen sich. Im Schatten des Waldes beginnt eine Freundschaft, die glüht.

Heiße Pfoten und kalte Füße

Funku läuft durchs Moos, kleine Rauchfahnen steigen von seinen Pfoten. Robin beobachtet ihn und legt kühle Blätter auf die glühenden Stellen. «Das kitzelt!», ruft Funku lachend. Gemeinsam planschen sie im Bach, der Dampf zischt leise. «Du bist der erste Drache mit Fußbad», sagt Robin. Funku nickt vergnügt. Feuer und Wasser vertragen sich – wenn man Freunde ist.

Die fliegende Angst

Funku steht auf einem Baumstumpf. «Heute fliege ich!», ruft er. Robin nickt gespannt. Funku springt – und plumpst ins Laub. «Aua!», ruft er. Robin hilft ihm auf. «Morgen klappt’s», murmelt Funku. Beim zweiten Versuch flattert er und landet auf Robins Kopf. Beide lachen. «Ein Anfang!», sagt Robin. Und Funku spürt: Wer fliegen will, braucht Mut – und jemanden, der ihn auffängt.

Ein kleiner Roboter auf großer Reise

Erinnerungsmilch

Die Milch ist warm, weich – und voller Bilder. Robin schmeckt Priluna. Miro. Den Mond. Das schwarze Loch. Flirra, Nimbel, Saturnringe, seinen ersten Schritt. Alles ist da – wie ein Lied im Bauch. «Das ist… alles!», flüstert Robin. Herr Quarkulon nickt: «Milch kann Erinnerungen halten, wenn sie mit Staunen gemischt ist.» Robin lächelt. «Ich hab viel gesammelt.» – «Dann schmeckt sie gut», sagt der Milchmeister. Und schenkt noch nach.

Milch und Licht

Robin sitzt im Laden. Die Milch glitzert in der Tasse. «Bleibst du?», fragt Quarkulon. Robin schaut hinaus – die Milchstraße tanzt. «Ich glaube, ich geh heim. Aber mit vollem Bauch.» Der Laden duftet nach Wärme. Quarkulon winkt. «Dein Platz bleibt frei.» Robin steigt ein. Die Rakete hebt ab. Und im Gepäck: eine Flasche Licht. Zuhause wartet der Garten. Und vielleicht – eines Tages – kommt er wieder.

Ein letzter Schluck

Zurück im Garten öffnet Robin die Flasche. Ein Tropfen Erinnerungsmilch landet auf der Zunge. Priluna flackert. Miro winkt. Flirra tanzt. Die Milchstraße glitzert am Himmel. Robin setzt sich ins Gras, legt die Hände in den Schoß. «Ich bin zurück», flüstert er. «Und unterwegs.» Die Sterne blinken. Die Erde atmet. Robin schließt die Augen. Und im Wind klingt es, als würde jemand sagen: «Gut gereist, kleiner Roboter.»